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Fehlt Flash und Multi-Tasking auch bei Windows Phone 7?
Eine Woche bevor in Barcelona der Mobile World Congress beginnt, verdichten sich die Gerüchte zu einer neuen Version des Betriebssystems Windows Mobile aus dem Hause Microsoft. Die amerikanischen Entwickler nennen dieses seit etwa einem Jahr schlicht Windows Phone, das in Barcelona in der Version Windows Phone 7 vorgestellt werden soll. In der katalanischen Metropolen wird Microsoft aber wohl zunächst das Bedienkonzept, die Softwarebestandteile und eine Entwicklerplattform zeigen, erste Geräte und Smartphones mit Windows Phone 7 sollen erst zum Herbst 2010 kommen. Auch insoweit ist es noch deutlich zu früh, um über etwaige Update-Programme bestehender Smartphones mit Windows Mobile zu sprechen oder gar konkrete Aussagen von Hersteller- oder Netzbetreiber-Seite zu bekommen.
Ein neues Betriebssystem - und wieder fehlen wichtige Features
Amerikanischen Blogs ist nun eine Liste mit Features und weiteren Hintergrundinformationen zu Windows Phone 7 zugespielt worden. Demnach setzt Microsoft bei Windows Phone 7 zum einen stark auf den Gaming- und Entertainment-Sektor, zum anderen werden zum Teil sehr direkt eigene technische Entwicklungen und Standards im Vergleich zu Wettbewerber-Technologien bevorzugt. Auch sollen die Konfigurationsmöglichkeiten für Hersteller der Geräte als auch die Netzbetreiber deutlich eingeschränkt werden. Doch nun ins Detail:
Windows Phone 7 soll den Quellen PPcGeeks und mobiletechworld.com zufolge zu Beginn Multimediainhalte nur über die eigene Browsererweiterung Silverlight abspielen können. Adobes Flash-Format bleibt somit ähnlich wie beim iPhone und iPad außen vor, ob dies später einmal nachgerüstet werden soll, ist bislang nicht bekannt. Der Betrieb mehrerer Programme parallel, also Multi-Tasking, soll wohl ebenso fehlen, d.h. Anwendungen werden beim Verschieben in den Hintergrund automatisch pausiert. Push-Notifications sollen über eine spezielle Microsoft-Schnittstelle aber funktionieren.
Die Synchronisation von Daten soll unter Windows Phone 7 nicht mehr über das Windows Mobile Device Center erfolgen, sondern über Synchronisationssoftware ähnlich dem Musik- und Medienplayer Zune. Weiter soll Windows Phone 7 über eine vollständige Integration der Spielekonsole XBox verfügen.
Über spezielle (neue) Features für Geschäftskunden, etwa die Verknüpfung der Office-Programme vom PC über das Internet mit dem Smartphone ist bislang nichts bekannt geworden.
Windows Phone 7: Microsoft will mehr Kontrolle
Microsoft will bei Windows Phone 7 mehr Kontrolle und weniger individuelle Konfigurationen erlauben. Programme sollen nur noch über einen speziellen App-Store, bei Microsoft der Marketplace, erfolgen. Installationen über Speicherkarten oder anderen Quellen im Internet soll verhindert werden. Netzbetreibern und Herstellern will Microsoft zudem die Möglichkeit nehmen, den Start-Bildschirm individuell anzupassen. Entsprechende Modifikationen, wie sie etwa HTC mit der TouchFlo-Oberfläche seit einigen Jahren in vielen Geräten vornimmt, werden dann der Vergangenheit angehören.
Microsoft geht zwar noch nicht den Schritt wie Apple, die beim iPhone von der Hardware über das Betriebsystem und den Software-Marktplatz alle Details in Einzelheiten kontrollieren, doch auch die Redmonder wollen ähnlich wie Google beim Nexus One, Windows Phone 7-Geräte nur noch in engster Abstimmung mit dem Hersteller produzieren lassen.
Einerseits ist diese Entwicklung zu begrüßen, da eben doch bessere Geräte und eine bessere Abstimmung zwischen Hardware, Software und Bedienkonzept daraus resultieren können. Auf der anderen Seite ist dies aber eben auch (sehr) bedenklich, weil Innovationen in einem schnelllebigen Markt, wie es Handys nun einmal sind, durch offene Standards beflügelt werden.
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