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Browser-Vergleich: Firefox 4, Opera 11 und Internet Explorer 9

Web-Browser werden schlanker und schneller


Mit Firefox 4, Opera 11 und Internet Explorer 9 zeigen die drei großen Web-Browserhersteller, wie sich auch eine heute zum Alltagswerkzeug gewordene Software noch grundlegend verbessern lässt.

Um es vorweg zu nehmen, alle drei Neuauflagen sind ihren Vorgängern um Längen voraus - und das nicht nur in der langsam ins lächerliche verkommendenGeschwindigkeitsdiskussion. Wichtigste Ziele bei der Entwicklung der neuen Versionen der Web-Browser waren eine verbesserte Bedienung und eine übersichtlichere Oberfläche - Ziele, die auch insgesamt gut umgesetzt wurden.

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Abgespeckt: Trend zur schlanken Bedienoberfläche setzt sich durch


Übersichtlichere Benutzeroberfläche bedeutet in erster Linie weniger Bedienelemente und dafür mehr Platz für die angezeigte Webseite. Sicher hatten es viele Anwender mit der Installation zusätzlicher Toolbars übertrieben, völlig sinnlos waren die meisten Buttons und Menüs aber nicht. So mussten die Web-Browserhersteller sich neue Konzepte überlegen und sind erstaunlicherweise alle auf ähnliche Ergebnisse gekommen. Google Chrome hatte schon vor einiger Zeit den Anfang gemacht.

Die klassische Menüleiste ganz oben ist nun bei allen Web-Browsern verschwunden und wurde durch einen farbigen Button bzw. ein Zahnrad im Internet Explorer ersetzt. Firefox zeigt aus Gründen der Kompatibilität unter Windows XP nach der Installation die Menüleiste noch an, lässt sich aber auch dort auf die neue Darstellung umschalten. Firefox und der Internet Explorer blenden das alte Menü jederzeit auch mit der Taste [Alt] ein.

Flexibel: Firefox 4 auch für Firefox-3-Look&Feel anpassbar


Gleichzeitig mit der Menüleiste ist auch die Statusleiste am unteren Fensterrand bei Firefox und Internet Explorer weggefallen. Hier fanden sich früher diverse Statusmeldungen und auch Add-Ons haben sich hier verewigt. Beim Firefox findet sich am unteren Rand nun die sogenannte Add-On-Leiste, die der Nutzer mit der Tastenkombination [Strg]+[Umschalttaste]+[7] auf Wunsch ein- und ausgeblendet. In dieser Leiste finden vor allem Bedienelemente für Add-Ons ihren Platz. Der Nutzer hat jedoch prinzipiell die Möglichkeit, dort auch Elemente aus der Navigations-Symbolleiste wie Startseite- oder Lesezeichen-Schaltfläche und sogar Adresss- und Suchleiste anzuordnen.

Auch ob die Tabs wie bei Google Chrome oderhalb der Navigations-Symbolleiste oder - wie vom Firefox 3 gewohnt - unterhalb davon angezeigt werden, kann der Nutzer beim Firefox 4 selbst bestimmen. Dazu genügt ein Rechtsklick in einen Bereich der Symbolleisten, der nicht unmittelbar mit Schaltflächen belegt ist und die Auswahl "Tabs oben". Um Schaltflächen per Drag&Drop anzuordnen, wählt der Nutzer hier "Anpassen". Eine Ausnahme können Schaltflächen für ältere Add-Ons bilden, die diese Funktion noch nicht unterstützen.

Die für sicherheitsbewusste Anwender essentielle Anzeige eines Linkziels beim Darüberfahren mit der Maus wird in allen neuen Web-Browsern unten links transparent eingeblendet. Das Firefox Add-On Link Location Bar blendet die Link-URLs noch sichtbarer in die Adressleiste ein. Wer sich hingegen die alte Statusleiste des Firefox 3 zurückwünscht, könnte mit dem Add-On Status-4-Evar glücklich werden.

Bei Opera hingegen beherbergt die Leiste am unteren Bildrand traditionell eigene Funktionen wie Opera Link, Zoom und Opera Turbo. Wer ein paar Pixel mehr Platz braucht, kann sie auch hier ausblenden. Durch einen Rechtsklick auf eine der Symbolleisten oder Klick auf Menü -> Erscheinungsbild bieten sich auch hier dem Nutzer zahlreiche Möglichkeiten, Symbolleisten und Schaltflächen anzuordnen und an die persönlichen Vorlieben anzupassen.

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Tabs rücken in den Vordergrund

Tabs, auch als Registerkarten bezeichnet, zur Darstellung mehrerer Webseiten in einem Web-Browserfenster rücken in den neuen Web-Browseroberflächen mehr in den Vordergrund. In Firefox und Opera liegen sie jetzt, wie schon aus Google Chrome bekannt, oberhalb der Adresszeile, der Internet Explorer legt die Tabs platzsparend neben die Adresszeile. Wird diese zu kurz, kann man Tabs wie früher darunter anzeigen lassen. Die Bedienung ist in allen Web-Browsern einheitlich: Ein Klick mit dem Mausrad auf einen Link öffnet diesen in einem neuen Tab, die Tastenkombination [Strg]+[T] öffnet einen neuen Tab. Dieser ist bei Firefox in der Grundeinstellung leer. Opera zeigt auf dem leeren Tab die sogenannte Schnellwahl, eine persönlich konfigurierbare Lesezeichensammlung mit aktuellen Vorschaubildern der entsprechenden Seiten. Das Add-On Fast Dial bringt die gleiche Funktion auch in Firefox. Der Internet Explorer zeigt eine Übersicht der in letzter Zeit am häufigsten aufgerufenen Webseiten, ähnlich wie Google Chrome.

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Um bei vielen geöffneten Tabs noch die Übersicht zu behalten, bieten die Web-Browser Übersichtsseiten mit Minibildern aller offenen Tabs an. Im Internet Explorer drückt man die Tastenkombination [Strg]+[Q], diese Schnellregisterkarten-Funktion muss aber erst in den Optionen aktiviert werden. Firefox bietet mit [Strg]+[Umschalt]+[E] eine neue komfortable Panoramaübersicht, mit welcher der Nutzer offene Tabs per Drag and Drop zu Gruppen zusammenfassen kann, die dann auch benannt und später auf einmal wieder geöffnet werden können. In Opera kann man für bessere Übersicht mehrere Tabs aufeinander ziehen ("Tab Stacking"). Sie verbrauchen dann nicht mehr so viel Platz in der Tableiste. Beim Darüberfahren mit der Maus werden Vorschaubilder aller Tabs angezeigt. Dass sich versehentlich geschlossene Tabs wiederherstellen lassen, ist mittlerweile für alle Web-Browser selbstverständlich. Webseiten, auf die der Nutzer ständig zugreift und die sich selbständig aktualisieren wie etwa Facebook oder Twitter, lassen sich in Firefox als sogenannte App-Tabs ganz links mit einem kleinen Webseiten-Icon an die Tab-Leiste anpinnen. Diese bleiben dort stehen und ihr Symbol fängt an zu leuchten, wenn sich auf der Seite etwas geändert hat. Der Internet Explorer setzt diese Idee ähnlich, aber nicht ganz so überzeugend um. Hier lassen sich wichtige Webseiten unten in der Windows-Taskleiste anheften. Auch Opera bietet die Funktion "Tab anheften".

Internet Explorer 9: Integration der Suchfunktion in Adressleiste


Google Chrome führte bereits in einer frühen Version neue Funktionen in der Adressleiste des Web-Browsers ein. Der Internet Explorer 9 übernimmt diese Kombination aus Adressfeld und Suchfeld. Schon während der Eingabe werden hier zuletzt besuchte Webseiten, aber auch passende Favoriten und Bing-Suchvorschläge angezeigt. Firefox und Opera verwenden weiterhin getrennte Adress- und Suchfelder, wobei bei beiden Web-Browsern die zu verwendende Suchmaschine frei wählbar ist. Suchvorschläge werden ebenfalls schon bei der Eingabe angezeigt. Die Firefox-Adressleiste zeigt bei der Autovervollständigung jetzt auch passende Einträge aus der Chronik und den Lesezeichen sowie aus offenen Tabs an. Wird ein zur Eingabe passender Tab gefunden, springt man aus dem Eingabefeld direkt dort hin, anstatt die Seite ein zweites Mal zu öffnen. Internet Explorer und Opera zeigen, um gefälschte Webseiten schneller zu erkennen, den eigentlichen Domainnamen in der Adresszeile in Fettschrift an. Diese Funktion fehlt in Firefox leider bis jetzt.

Link&Sync: Daten verschiedener Computer synchron halten

Fast jeder nutzt heute mehr als einen Computer, auf jedem sind eigene Lesezeichen gespeichert, eine eigene Browserchronik und eigene Passwörter. Online-Bookmarkdienste wie Delicious bieten zumindest die Möglichkeit, persönliche Lesezeichen auf mehreren Computern gleichzeitig zu nutzen. Firefox Sync, früher ein Add-On, seit Version 4 fest integriert, synchronisiert Lesezeichen, Chronik, Formularinhalte, Passwörter und geöffnete Tabs zwischen mehreren Computern. Es muss nur überall Firefox laufen. Auch die mobile Version für Android-Smartphones wird unterstützt. Opera bietet schon seit einiger Zeit mit Opera Link ein vergleichbares Feature an. Zum Austausch von Lesezeichen zwischen verschiedenen Web-Browsern ist man weiterhin auf externe Online-Bookmarkdienste angewiesen.

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Tastatursteuerung und Mausgesten

Mit der Minimierung der Benutzeroberfläche wird die Steuerung per Tastatur immer wichtiger. Hier haben sich die Web-Browserhersteller fast überall auf einheitliche Tastenkombinationen geeinigt. So erstellt z.B. [Strg]+[D] in allen Web-Browsern ein Lesezeichen, [Strg]+[+] und [Strg]+[-] zoomen innerhalb der angezeigten Seite und [Strg]+[0] stellt die übliche Darstellung wieder her. [F11] bringt alle Web-Browser in den Vollbildmodus ganz ohne sichtbare Bedienelemente.

Opera bietet mit den visuellen Mausgesten zusätzlich eine komfortable Steuerung ohne Tastatur oder Buttons an. Bestimmte Bewegungen bei gedrückt gehaltener rechter Maustaste lösen Web-Browserfunktionen wie z.B. zurück oder vorwärts blättern aus. Das Firefox Add-On All in one Gestures, das die gleiche Bedienung auch in Firefox bringt, ist zurzeit noch nicht mit Version 4 kompatibel. Alternativ bietet aber auch das Add-Ond Fire Gestures die die Möglichkeit zur Konfiguration zahlreicher Mausgesten.

Datenschutz und Sicherheit


Alle drei Web-Browser bieten den ursprünglich von Google Chrome erfundenen privaten Modus an, in dem Eingaben, Cookies und Verlauf besuchter Webseiten nicht lokal gespeichert werden, um gegenüber anderen Personen, die den gleichen Computer benutzen, keine Spuren des eigenen Tuns zu hinterlassen. Nur die Umsetzung ist unterschiedlich. Während Firefox alle offenen Tabs speichert, schließt und für den privaten Modus ein völlig neues Fenster zur Verfügung stellt, öffnet der Internet Explorer ein weiteres Browserfenster und Opera einfach einen neuen Tab für das private Surfen. Zum Schutz vor der Verfolgung des eigenen Surfverhaltens durch Webseitenbetreiber oder Werbefirmen bieten der Internet Explorer und auch Firefox 4 einen Tracking-Schutz an. Hier können Benutzer Listen von unerwünschten Webseiten zusammenstellen, die über Cookies und ähnliche Techniken keine persönlichen Daten nachverfolgen dürfen.

Add-Ons und Plug-Ins


Erweiterungen oder Add-Ons vervielfachen die Funktionen eines Web-Browsers in vielerlei Hinsicht. Hier hat Firefox mit Abstand die Nase vorn. Für jeden Anwendungszweck und jede Nutzung gibt es kostenlose Erweiterungen. Der neue Add-On-Manager, der sich in einem eigenen Tab öffnet, erleichtert die Suche, Installation und Aktualisierung der Add-Ons. Opera zieht mit Erweiterungen langsam nach., aufgrund des späteren Starts dieser Funktion sind derzeit mit etwa 450 Stück natürlich noch nicht so viele verfügbar, wie bei Firefox mit über 5Â 000 Erweiterungen. Der Internet Explorer ist dagegen nur minimal erweiterbar. Opera bietet zusätzlich Widgets an, die auch unabhängig vom Web-Browser direkt auf dem Desktop laufen, vergleichbar mit den Miniprogrammen in Windows 7.

Fazit

Alle drei neuen Web-Browser sind ihren Vorgängern um Längen voraus, was Geschwindigkeit und Bedienkomfort angeht. Auch bisherige Darstellungs- und Kompatibilitätsprobleme sind weitgehend Geschichte, da inzwischen sogar der Internet Explorer weitgehend die vom W3C vorgegebenen Standards unterstützt. Opera zeigt bei vielen Kleinigkeiten innovative Ansätze, die andere Web-Browser erst in der nächsten Generation übernehmen werden. Firefox Sync und die große Auswahl an Add-Ons machen den neuen Mozilla-Web-Browser zum Favoriten, der auch in der Gunst der Benutzer ganz vorne liegt.

In den ersten 24 Stunden wurde Firefox 4 über 10 Millionen mal heruntergeladen, inzwischen sind es über 23 Millionen Downloads. Der Internet Explorer 9 schaffte es, in seinen ersten 24 Stunden gerade einmal 2,35 Millionen Benutzer zu überzeugen, ist allerdings auch nur für Windows Vista und 7 verfügbar. Firefox 4 und Opera laufen dagegen auf allen Windows-Versionen ab XP (Firefox sogar noch auf Windows 2000), sowie auf Mac OS X und Linux.

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Quelle

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